Kate Shepherd ergründet mit ihren Zeichnungen auf monochromem Hintergrund die Beziehung zwischen Figur und Grund, Linie und Farbe, Malerei und Skulptur, Kunst und Architektur. Der Betrachter wird eingeladen, ihren Entdeckungen innerhalb jedes einzelnen Bildes, innerhalb jeder Gruppe von Zeichnungen, aber auch den Beziehungen der Werke zueinander als Ganzes zu folgen.
Auf den ersten Blick scheinen die Kunstwerke von Kate Shepherd alle Attribute zu vermissen, was junge, aufstrebende, zeitgenössische Kunst heute erfolgreich macht: Originalität, Ernsthaftigkeit und Substanz. Die Malerei ist meistens keine eigentliche Malerei, sondern eher Zeichnung auf flachen Farbfeldern oder Farbblöcken, die einen seltsamen Charme und eine einfache Eleganz ausstrahlen. Es können winzig kleine Versionen von Brice Marden’s Frühwerk sein, angereichert mit ein wenig Richard Tuttle. Aber erste Eindrücke sind wie immer trügerisch… so betitelt und beschreibt ein amerikanischer Kunstkritiker in der Einleitung seiner Ausstellungskritik die Kunst von Kate Shepherd.
Ein anderer nennt sie ein vorsichtiges Kind von Warhol und Albers, welche ihre minimalistisch angehauchte Aesthetik auf eine überraschende Art und Weise ausdehnt: ruhig, elegant und leicht ironisch.
6.6. 2000/gm