Gerda Maise, *1947, lebt and arbeitet in Basel | gerdamaise.ch
Fundus
7. Mai – 30. Juni 2005
Kunstraum Hebel_121: Gerda Maise
BÄNDER. Wie Räume mit minimalen textilen Eingriffen zu unverhofft neuer Stimmungshaftigkeit gelangen, weiss Gerda Maise im Kunstraum Hebel_121 sehr subtil aufzuzeigen. Seit über drei Jahrzehnten arbeitet die Künstlerin mit gebrauchten Textilien, die unter ihrer Hand spannungsvolle neue Identitäten erhalten. Streifenvorhänge aus lose herabhängenden Samt-, Seiden- und Nahtbändern lassen eine ausgesprochen luftige Atmosphäre entstehen.
Auch die mit verschiedenfarbigen Garnen umwickelten Raumpfeiler werden ihrer statischen Schwere enthoben und dialogisieren als grazile skulpturale Gebilde mit den wandbildartigen Charakter aufweisenden Bandinstallationen.
RASTER. Was auf den ersten Blick spontan hingeworfen erscheint, lässt bei genauerem Hinschauen den akribischen Ordnungswillen der Künstlerin erkennen. Raster von Nichtfarben zu Grund- und Pastellfarben sind ebenso präsent wie die exakte Anordnung der Bänder und Schnüre nach ihrer textilen Struktur und Dichte. Letztlich aber – so betont die Künstlerin – seien ihre Kreationen Kunstwerke auf Zeit, deren Reststücke nach Ende der Ausstellung wieder als Basis für neue künstlerische Arbeiten dienten.
© Renate Dürst, Basler Zeitung, 19. Mai 2005