Douglas Allsop, *1943, lives and works in London

Reflective Editor

18. September – 23. Oktober 2010

Im ‚front space‘ zwei grosse schwarze Hochglanzfolien, beide mit einem Durchmesser von 150cm auf die beiden Schaufensterscheiben von innen montiert. Die eine Folle auf dem kleinen Schaufenster mit ø1.5cm im Zentrum. Die andere Folie mit einer Aussparung von  ø147cm, d.h. mit einem Rahmen von lediglich 1.5cm Breite auf dem grossen Schautenster. Der Raum als Kamera mit zwei unterschiedlich geöffneten Objektiven.

Der ‚back space‘ mit einer Verspannung aus Videoband versperrt. Das schwarze Videoband ist in zwei Schichten horizontal so straff von Wand zu Wand gespannt, dass die dichte, parallele Anordnung der Bänder strukturell an eine Jalousie erinnert. Der ‚Film‘ fungiert als Grenze und zugleich als durchlässige Membran zwischen drinnen und draussen.

Beide Arbeiten sind speziell für die beiden Räume konzipiert. Bei beiden Arbeiten ist der Betrachter, die Betrachterin selbst Bestandteil der Arbeit. Er, sie kann nur dann zu Einsichten gelangen, wenn er, sie bereit ist, sich im Raum beobachtend zu bewegen. Nur dann entstehen komplexe Bilder, welche als Metaphern für die Fragwürdigkeit unserer Erfahrung mit Wirklichkeit gesehen werden können.
Or. Wolfgang Vomm, Auszug: Katalog Douglas Allsop, blnd screen, Stadtische Galerie + Schloss Bergisch-Gladbach, 2008